Ami-Dampf und -Diesel auf den Philippinen

Philippinen: 17.01. – 28.01.2008

La Carlota will alle Strecken bis September 2007 abbauen, ist daher nicht mehr Bestandteil der Reise

Hawaiian-Philippine, foto: Bernd Seiler

Detaillierte informationen über Strecken und Lokomotiven finden sich hier in englisch (2007) und hier in deutsch (2006).

Die erfolgreiche Philippinen-Reise in 2007 veranlasste einige Teilnehmer auf einer Wiederholung zu bestehen. Es hat einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, denn die mañana Mentalität macht es fast unmöglich, eine solche Reise ordentlich zu planen. Andererseits ... die freundlichen Menschen, die liebenswerten Bahnen mit ihren herrlichen Lokomotiven sind eine nahezu unwiderstehliche Versuchung, es erneut zu versuchen. Hier ist sie also, die zweite, diesmal sehr dampflastige Philippinenreise. Wir werden zwei Dampflokomotiven vor Regelzügen einsetzen können. Wir haben ein Dutzend 100 % authentischer Züge gechartert. Authentisch deshalb, weil wir die Planzüge einfach den Diesellokomotiven ausspannen und unsere Dampflok davor setzen.

Das einst umfangreiche Streckennetz der Zuckerrohrbahnen auf der philippinischen Insel Negros wurde Stück für Stück reduziert. Heute haben nur noch drei Zuckermühlen teils stark geschrumpfte Streckennetze in die Felder. Bevor auch die letzten Streckekilometer aus den Feldern verschwinden, werden wir noch einmal drei Bahnsysteme besuchen und auf einem davon über 80 Jahre alte Dampflokomotiven zum Einsatz bringen.

Hawaiian-Philippine, Foto: Bernd Seiler

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

17.01.

Flug von Europa nach Manila

18.01.

Ankunft in Manila, Anschlussflug nach Dumaguete City, Hotel in Dumaguete City

19.01.

Besuch der Eisenbahnstrecken der Zuckermühle Bais, wo es neben großen Brücken auch schöne Hintergründe mit Bergkulisse und die Fahrt über eine Mole zum Hafen gibt. Hotel in Dumaguete City

20.01.

Heute besuchen wir die Überreste des einst umfangreichen Bahnbetriebes auf Negros. Zuerst erreichen wir San Carlos, wo eine Baldwin-Lokomotive als Denkmal überlebt hat. Danach treffen wir in Sagay City auf die große Kapspur-Mallet Nr. 7 der Insular Lumber Co. Weiter geht es mit den beiden Shay-Lokomotiven in Lopez. In Lopez wurde in 2007 gerade mit dem Bau eines Zuckerindustriemuseums begonnen, das auch Dampflokomotiven zeigen soll. Entlang der Küste gelangen wir nach Victorias, wo eine Lokomotive als Denkmal überlebt hat. Weiterfahrt zu unserem Hotel in Bacolod (für den gesamten Rest der Reise)

21.01.

Besuch der Zuckermühle BISCOM in Binalbagan. Der Feldverkehr ist mittlerweile recht bescheiden, aber es werden bis zu fünf kleine Diesellokomotiven, meist von General Electric eingesetzt. In der Mühle gibt es noch zwei seit vielen Jahren abgestellte Dampflokomotiven. Am Abend Rückkehr zu unserem Hotel in Bacolod.

22.01.

Nun starten wir mit Dampf! Am frühen Morgen fahren wir zur bekannten Hawaiian-Philippine Zuckermühle, 22 km nördlich von Bacolod. Eine Lokomotive (Nummer 5 oder 7) wird für uns unter Dampf stehen. Mit dieser Maschine werden wir in die Zuckerrohrfelder fahren. Dort übernehmen wir einen beladenen Zuckerrohrzug und bringen ihn zur Mühle. Am Nachmittag fahren wir mit einem Leerwagenzug erneut in die Felder und werden wiederum einen beladenen Zug zurück zur Zuckermühle bringen. Zehn beladene Wagen sollte unsere Lokomotive schaffen.

23.01.

Unser nächster Dampftag! Sehr zeitig am Morgen fahren wir hinaus in die Felder des Central Hawaiian-Philippine, um mit einem beladenen Zug zurück zur Mühle zu fahren. Am späten Vormittag besichtigen wir die abgestellten Lokomotiven in der Zuckerfabrik bevor wir am Nachmittag erneut in die Felder hinausdampfen werden. Rückkehr zur Mühle bei Sonnenuntergang.

24.01.

Ein weiterer Tag mit Dampfeinsatz in den Feldern der Hawaiian-Philippine Co. Erneut haben wir einen Vormittags- und einen Nachmittagseinsatz geplant. Am späten Vormittag werden wir eine Fahrt mit den Fahrrad-Draisinen auf dem stillgelegten Abschnitt zum Hafen unternehmen.

25.01

Wiederum folgen wir dem Ruf des Dampfes und bespannen Züge der Hawaiian-Philippine mit Dampf. Wir werden heute beide Maschinen unter Dampf stehen haben, die blaue und die schwarze!

26.01.

Unser letzter Dampftag auf den Philippinen. Noch einmal genießen wir die Mitfahrt auf der Dampflok durch die Felder der Hawaiian-Philippine.

27.01.

Am Morgen werden wir die drei dort als Denkmal vorhandenen Lokomotiven besuchen. Danach fahren wir nach La Carlota, 37 km südlich von Bacolod. Zwei Denkmal- und mehrere abgestellte Dampflokomotiven befinden sich in La Carlota. Wir haben darüber hinaus einen Besuch der Zuckermühle angefragt, um die dort eingesetzten stationären Dampflokomotiven und den Ablauf der Zuckerproduktion zu besichtigen. In La Carlota befinden sich die betriebsfähige Nr. 106 und die in Aufarbeitung befindliche Nr. 107. Leider gibt es seit September 2007 kein Gleis mehr für diese Maschinen, so dass wir sie nicht einsetzen können.

28.01.

Am Morgen fliegen wir nach Manila zurück. Von dort geht es dann wieder zurück nach Europa. Ankunft dort je nach Fluggesellschaft am selben Abend oder am nächsten Morgen.

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Streckenbeschreibung

Die philippinischen Inseln Negros und Luzon sind tropische Vulkaninseln. Die Landschaft wird von Vulkanen, herrlichen Küstenstreifen, Palmen und Zuckerrohrfeldern geprägt. Die Strecken der Zuckerrohrbahnen verlaufen teils nahe an den Vorbergen, so dass sich hier schöne Motive mit den (meist erloschenen) Vulkanen ergeben. Im Flachland gibt es einige schöne Brücken, Bananenstauden, Palmen und natürlich viel Zuckerrohr.

BISCOM: Geleral Electric diesel, photo: Bernd Seiler

Die kleinen, meist sechsachsigen Diesellokomotiven sind orange oder weiß/grün und stammen überwiegend von Plymouth und in BISCOM von General Electrics in den USA. Die Dieselloks ziehen teils sehr lange Züge im Schritttempo durch die Zuckerrohrfelder.

Die verbliebenen Strecken haben alle eine Spurweite von 914 mm. Von den Hauptstrecken gehen mehrere Nebenlinien ab, die zu den Ladepunkten führen. An wenigen Stellen werden auch noch fliegende Gleise eingesetzt, um direkt in die Felder zu gelangen.

In der Erntesaison verkehren die Züge rund um die Uhr mit Ausnahme von Sonntag Mittag bis Montag Nachmittag. Die meisten Loks sind mit Funk ausgestattet, sodass wir die Züge in den Feldern ausfindig machen können und so auch erfahren, wo beladene Wagen zur Abholung bereit stehen. Wir haben die Möglichkeit, auf den Zügen mitzufahren und sie an schönen Stellen anzuhalten. Teilweise lassen sie sich auch per Bus auf Erdwegen verfolgen.

In den Mühlen La Carlota (Nr. 106) und Hawaiian-Philippine (Nr. 5 und 7) gibt es noch betriebsfähige Lokomotiven. Wir versuchen, diese vor regulären Zügen zum Einsatz zu bringen und werden auch einige Züge chartern, um bei den besten Lichtbedingungen zu guten Aufnahmen zu kommen. Da es in La Carlota keine Gleise mehr geben wird können wir Nr. 106 nicht mehr einsetzen.

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Anmerkungen

Auf den Philippinien passiert insbesondere nach den terroristischen Anschlägen auf einigen südlichen Inseln (weit, weit entfernt von Negros) ohne Genehmigung so gut wie nichts mehr. Wundern Sie sich also nicht, wenn wir trotz Genehmigungspapieren erst umständliche Sicherheitskontrollen passieren müssen, die manchmal 15 Minuten dauern können. Sowie wir auf in den Feldern sind, ist alles völlig problemlos. Eine freizügige Besichtigung der Mühlen wie in Indonesien ist nicht möglich. Wir haben aber auch hier eine Genehmigung beantragt. Obwohl wir 2007 die Mühle von La Carlota von innen besichtigen durften, kann sich die Genehmigungsprozedur durch alle Bürokratieinstanzen noch eine Weile hinziehen und unser Wunsch möglicherweise abschlägig beschieden werden.

Die rund 85 Jahre alten Dampflokomotiven werden nur noch für Charterzüge genutzt. Daher kann es trotz vorabendlichem Test zu technischen Problemen kommen. Hier hilft nichts, außer sich in Geduld zu fassen. Die Eisenbahner sind sehr gut im Improvisieren und Notreparieren und werden das Problem in den meisten Fällen lösen können. Durch Unwetter und andere Ereignisse können bestimmte Strecken unpassierbar geworden sein. Berücksichtigen Sie also, dass wir - wie immer - weder Einsätze auf einer bestimmten Strecke, eine bestimmte Abfahrzeit oder den Einsatz von bestimmten Lokomotiven garantieren können. Ein Anspruch auf Erbringung dieser Fahrten oder die Gestellung bestimmter Lokomotiven lässt sich aus dem Reiseplan nicht ableiten. Wir wollen lediglich aufzeigen, was wir geplant haben. Die angebebenen Zuglängen entspringen den Verhandlungen vor Ort. Wir haben immer versucht, an die Grenze des Möglichen zu gehen. Einerseits wollen wir einen möglichst langen Zug fotografieren, andererseits nützt es uns wenig, wenn wir mit den Zügen dann wegen Überforderung der Lokomotive liegen bleiben. Die Wagenzuglängen sind auch ganz erheblich vom Erntefortschritt abhängig. Bei Stillstand der Mühle, z. B. aus technischen Gründen, kann es sein, dass überhaupt keine Zugbewegungen stattfinden. Wir werden dann zu einem Ausweichziel fahren.

Bais

Die Lichtverhältnisse sind natürlich tropisch. Das beste Licht ist von ca. 6.30 bis neun Uhr morgens und von 15 bis 17.45 Uhr abends. Daher werden wir unsere Aktivitäten in diesen Zeiträumen planen, und nicht nach dem Prinzip „um sieben ist Frühstück im Hotel“ koordinieren. Wir wollen gute Aufnahmen mit nach Hause bringen, Zeit für Kulinarisches findet sich nach Sonnenuntergang und in der Mittagszeit. Das frühe Aufstehen ist kein Problem, weil es bereits um 18 Uhr dunkel wird, man also sehr zeitig zu Bett gehen kann. Ein mentales Problem mit einem Weckruf um fünf Uhr kann man einfach umgehen, indem man seine Uhr zwei Stunden vorstellt und nach dieser Zeit lebt. Dann wird es um acht Uhr hell und um 20 Uhr wieder dunkel. Das wiederum empfinden die meisten von uns als sehr komfortabel.

Zeit spielt auf den Philippinen eine untergeordnete Rolle. Die im Reiseplan erwähnten Zeiten sind daher nur als grobe Anhaltspunkte zu verstehen. Es ist schon vorgekommen, dass sich „der Frühzug“ erst bei Sonnenuntergang in Bewegung gesetzt hat ...

Die Philippinen sind ein tropisches Inselreich. Die Temperaturen steigen am Morgen schnell bis auf 30 Grad und sinken nachts selten unter 22 Grad ab. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbreit. Dennoch: insbesondere in den Großstädten, allen voran Manila, muss man ein wachsames Auge auf seine Habseeligkeiten haben. Kleinere Diebstähle sind an der Tagesordnung. Darüber hinaus gilt es, bestimmte Stadtteile und Slums zu meiden. Hier kann es insbesondere bei Dunkelheit auch Gewaltkriminalität geben.

Auf Negros gab es lange ein Problem mit regierungsfeindlichen Rebellen. Diese operieren aus den unzugänglichen Bergen heraus. Obwohl in den letzten Jahren keine Zwischenfälle bekannt geworden sind, werden wir unsere Aktivitäten in den Feldern mit dem Sonnenuntergang vorsichtshalber einstellen. In der Mühle, auf den Hauptstraßen und in den Orten ist man jedoch auch bei Nacht sicher. Bacolod kennt keine Kriminalität wie in einigen dunklen Ecken von Manila.

Strom: 220 Volt, 50 Hz, es kommt nur selten zu Stromausfällen. Die Mobilfunknetze sind relativ gut ausgebaut, man kann sein europäisches Mobilfunktelefon problemlos nutzen. Die Roaming Gebühren schlagen jedoch zu Buche (je nach Anbieter unterschiedlich).

Hawaiian-Philippine, Foto: Bernd Seiler

Unser Hotel ist mit Klimaanlage und Bad/WC im Zimmer ausgestattet. Bei unserem Charterbus haben wir ein landestypisches Exemplar ohne Klimaanlage gewählt. Bei unseren häufigen Ein- und Aussteigeaktivitäten besteht sonst die Gefahr, dass man sich eine richtige Erkältung zuzieht. Die Fahrer kennen nämlich oft nur die Maximalstellung des Reglers. Wenn die Anlage es auf 17 Grad schafft, dann wird der Bus soweit herunter gekühlt. Wenn wir im Feld sind, haben wir ohnehin die Sonne im Nacken. Es empfiehlen sich also lockere Kleidung und je nach Hauttyp ein Sonneschutz. Das Hauptargument für diese Buswahl war jedoch, dass man mit einem solchen Bus durchaus einmal einen unbefestigten Weg fahren kann, was mit den klimatisierten Luxusbussen schier unmöglich ist.

Für die meisten EU-Staaten ist kein Visa erforderlich. Ihr dennoch erforderlicher Reisepass muss aber noch sechs Monate bis nach der geplanten Ausreise gültig sein und eine freie Seite ausweisen.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen entstehen können. Vorsichtigen Menschen sei der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle, Erkrankungen etc.

Anmeldeschluss ist der 30.09.2007

BISCOM: emergency train, photo: Bernd Seiler

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Preis

Ami-Dampf und -Diesel auf den Philippinen  ab 10 Teilnehmern 2.440 Euro
17.01. – 28.01.2008 6 bis 9 Teilnehmer 2.890 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 160 Euro

"Land only" (Reise ab/bis Manila): Bitte subtrahieren Sie 760 Euro vom Reisepreis

Minimale Teilnehmerzahl: 6
Maximale Teilnehmerzahl: 25

Der Preis umfasst:

Nicht eingeschlossen sind:

Hawaiian-Philippine, Foto: Bernd Seiler

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